SCHWÄBISCHE VOLKSSAGEN. Herausgegeben von Leander Petzoldt. Stuttgart: Kohlhammer 1990. 175 Seiten.
ISBN: 3-17-010399-7

Dieses Heimatbuch stellt die schönsten und eindrucksvollsten Sagen aus dem schwäbischen Raum vor. Viele der hier versammelten dämonischen Gestalten, die Schrättele und die Holzweible, die die schwäbische Landschaft von der Alb bis zum Bodensee überreich bevölkern, sind dem Leser noch aus der eigenen Kindheit vertraut. Aber es wäre zu einfach, alle diese Vorstellungen als Aberglauben abzutun. Diese Sagen sind kulturhistorische Zeugnisse, die Verständnis erwecken für die Denk- und Lebensweise früherer Generationen; sie vermitteln auch heute noch ein »Wissen« von den Dingen, das rational nicht greifbar ist, denn wie keine andere Gattung erwächst die Sage aus dem Denken des Volkes und spiegelt seine Nöte, Wünsche und Hoffnungen.

Anders als Märchen sind Volkssagen eng mit der heimatlichen Landschaft verbunden. Sie nennen Namen und Orte, die jedem vertraut sind und geben damit die ungeschriebene Geschichte einer Landschaft wieder. Sie berichten nicht nur von unheimlichen Begegnungen, sondern auch von außerordentlichen Ereignissen und schwankhaften Begebenheiten.

In der fachkundigen Auswahl von Leander Petzoldt liegt ein neues, eindrucksvolles Sagenbuch vor, das sich nicht nur an die ihrer Heimat verbundenen Schwaben richtet, sondern auch an alle jene, die das »Ländle« und seine Bewohner besser kennenlernen wollen.